Sex, Drag and Rock’n’Roll

Sven Ratzke & Gerhard Winterle - Foto © Ritter von Lehenstein

Sven Ratzke bringt „Hedwig and The Angry Inch“ auf die Bühne zurück – und findet für die Glam-Rock-Show eine neue Heimat im Berliner Renaissance-Theater

von Axel Schock

BERLIN – Hedwig ist wieder da. Mit einer meterlangen weißen Schleppe und einer voluminös frisierten Blondhaarperücke entert sie mit energischem Schritt die Bühne des Renaissance-Theaters. In Gestalt von Sven Ratzke erzählt, singt – ach was – durchlebt! Hedwig für das Publikum förmlich noch einmal ihre bizarre, wilde wie tragische Geschichte.

Dass „Hedwig and the Angry Inch“ erst 2020 erstmals auf einer „klassischen“ Berliner Theaterbühne zu sehen ist, gehört zu den Mysterien, die man sich nicht so recht zu erklären vermag. Denn die Geschichte, die der Schauspieler und Filmemacher John Cameron Mitchell („Shortbus“) in seiner One-Wo/Man-Show erzählt, ist so eng mit der Stadt verbunden wie „Cabaret“ oder „Frau Luna“ und wäre eigentlich Pflichtprogramm fürs Berliner Repertoire.

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Sven Ratzke im Berliner Admiralspalast mit „Hedwig and the Angry Inch“

von Axel Schock

HEDWIG_MG_6373_RGB 300BERLIN (as) – Nun also wird auch der Keller zur Kulturstätte. Die einstigen Kegelbahnen des weitläufigen Berliner Admiralspalastes, der neben dem großen Saal bereits mehrere kleinkunsttaugliche Bühnen bietet, sind nun zum „Klub“ mit angeschlossener Absinth-Bar umgestaltet. Die Möblierung gleicht einem Polstermöbel-Restpostenverkauf, und nicht nur die Rückwand der Spielfläche ist zugestellt mit Hirschgeweih-verzierten Wohnzimmerschrankwänden. Ein campes Grauen in Pressspan und rustikalem Dekor.
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