Quatsch mit tieferer Bedeutung

Zum Tod von Olaf Böhme

von Harald Pfeifer

DRESDEN – Allgemein verbindet man den Dresdner Doktor der Mathematik und Kabarettisten Olaf Böhme mit seiner Figur des „betrunkenen Sachsen“. Damit feierte er vor knapp 30 Jahren große Erfolge. Die betütelte Volksfigur passte präzise in die Zeit der aufkommenden Comedy, in der über Jux und Dollerei kaum etwas ging. Zwar war da oft weit mehr, aber man war halt auf Spaß aus. Genau das führte dazu, dass er auch über die Grenzen Sachsens hinaus wahrgenommen wurde.

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Kenner, Macher und Zeitzeuge: Volker Kühn

Volker Kühn - Foto HP vauka-berlinVolker Kühn ist mit 81 Jahren am 20.9.2015 gestorben

von Harald Pfeifer

BERLIN – All das, von dem wir über das Leben auf und rund um die kleine Bühne in den letzten 60 Jahre gelesen und gehört haben, darüber konnte er aus eigenem Erleben erzählen. Und davon hat er gerne erzählt. Dabei war er nicht nur ein distanzierter Betrachter, er befand sich mitten im Geschehen.

Als Autor, Regisseur, kritischer Betrachter, Chronist, Forscher oder Herausgeber von Textsammlungen oder CDs. Weiterlesen

Nachruf auf Dieter Hildebrandt

Dieter Hildebrandt als Capo di Stör auf Sendung
Dieter Hildebrandt als Capo di Stör
von HG. Butzko

So, Dieter, jetzt bist Du also von uns gegangen. Mit 86 Jahren. So alt muss man erst mal werden. Vor allem, wenn man bis zuletzt hellwach war und blitzgescheit. Das Leben hat Dich beschenkt, und Du hast dieses Geschenk komplett an uns weiter verschenkt, bis zuletzt. Trotzdem war es mit 86 zu früh. Meinetwegen hättest Du 106 werden dürfen.

Das erste Mal, dass ich Dich gesehen habe, da war ich um die 18 Jahre alt und guckte den Scheibenwischer. Und auch wenn man sich in dem Alter für viele andere Dinge interessiert, für das, was Du uns erzählen wolltest, hattest Du meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Du bist mit Sicherheit nicht unschuldig daran, dass ich Kabarettist geworden bin, wie auch so viele meiner Kolleginnen und Kollegen. Weiterlesen

Danke, Dieter Hildebrandt

23. Mai 1927 – 20. November 2013

„Wer, wenn nicht er?“ – hieß es bei der Verleihung des Ehrenpreises zum Deutschen Kleinkunstpreis 2008. Dieter Hildebrandt hat dem deutschen Kabarett ein Gesicht gegeben. Sein Werk steht für sich.

Wir sind dankbar und traurig.

br-radiospitzen 1

Heidrun Abels, Kabarett academixer, Kerstin Ackermann, Familie Agentur Alexia Agathos, Annamateur, Herbert Antl, Kleinkunstbühne Zehntscheuer Amorbach, Angeo, Guido Auberger, Fee Badenius und René Sydow, Gerhard Baral, Frank-Markus Barwasser, Rita Baus, Hennes Bender, Brigitte Biermann, Peter Blau, Kabarett Die Brennesseln, Gunter Böhnke, Peter Boragno, Jörg Born, Uta von Borries, Martina Brandl, Inge Braune, Rolf Bringmann, Matthias Brodowy, Doreen Brüggemann, Martin Buchholtz, Martin Buchholz, Björn Bugri, Susanne Buhr, HG. Butzko, Careca – Franz Beckmann, Central Kabarett Leipzig: Meigl Hoffmann – André Bautzmann – Karsten Wolf – Burkhard Damrau und Emma Rönnebeck, Gilles Chevalier, Bernd Conradi, Hagen Damwerth, Jundula Deubel, Almut Diem, Daniel Domdey, Matthias Egersdörfer, Ehnert vs. Ehnert: Jennifer und Michael Ehnert, Christian Ehring, Arnulf Eichhorn, Bärbel Eigner, Eva Eiselt und Mark Sonnleitner, Horst Evers, Pia Fassbind, Michael Feindler, Yvonne Fendel, Dagmar Fiedler, Kurt Fischer, Ottfried Fischer, Lisa Fitz, Janina Fleischer, Brigitte und Christian Franzkowiak – con anima Verlag, Thomas Freitag, Gertrud Friese, Michael Frowin, Susanne Fünderich, Ursula Gaisa, Christian Gerte, André Giesen, Laura L. Gintar, Oliver Gontram, Andreas Graf, Sigrid Grajek, Johanna Gramsamer, Anton Grübener, Franz-Josef Grümmer, Rainer Hagedorn, Stefan Hanitzsch, Henning Halfpap, Dieter Hallervorden, Anny Hartmann, Tom Haydn, Hannes Heesch, Silke Hein, Frank Heinecke, Astrid Hennig, Michael Hilleckenbach, Pico Wolfgang Hofmann, Thomas Huscher, IG Blech – HeavyMessingWorldMusic, Hans Jacobshagen, Jutta Jahnke, Barbara Jakubeit, Oliver Jakubeit, Erhard Jöst und Kabarett Gauwahnen, Tristan Jorde, Tom Kahmann & das Berliner Kiezgeflüster Team, Claudia Keil-Mahler, Franziska Kessler, Luise Kinseher, Olaf Kirmis und die Bundesvereinigung Kabarett, Sonja Kling, Stefan Klucke, Ursula und Hartmut Klucke, Irmgard Knef und Ulrich Michael Heissig, Christine Koch, Werner und Rainer Koczwara, Köln Pool – Anke Köwenig, Marianne Kolarik, Harald Konopka, Sebastian Krämer, Verena Krämer, Kathy Kreuzberg, Reiner und Christine Kröhnert, Brigitte Kuehn, Barbara Kuster, Hanna Kuster, Michael Laages, Lachmesse Leipzig, Die Lästerschwästern Dorothea Anzinger und Martina Wick-Laudahn, Silvia Lahner, Florian Leiffheidt, Franz Josef Lesjak, Ulrike Lindl, Kay Lorentz und das Kom(m)ödchen Düsseldorf, Frank Lüdecke, Markus Ludorf, Der Lutterbeker – Strupp und Wolfgang Marx, Linn Marx, El Mago Masin, Hartmut Graf von Matuschka, Mehringhof-Theater Berlin – Christian Luschtinetz & Andreas Wahl, Klaus Meier – Kulturbureau, Ecco Meineke, Jan Melzer, Chin Meyer, Dagmar und Ralf Michel, Beate Moeller, Christian Moeller, Tobias Morgenstern, Imke Nagel, Kabarett Niedermair, Evi Niessner, Christine Niklas, Beate Nowak, Scarlett O‘ & Jürgen Ehle, Michael Ostafel und Ilona Makrutzki-Ostafel, Olaf Michael Ostertag, Axel Pätz, Dietrich „Piano“ Paul, Sissi Perlinger, Harald Pfeifer, Thomas Pigor, Brigitte Pons, Christine Prayon, Silvana und Thomas Prosperi alias Faltsch Wagoni, Rampensau – Gerhard Winterle und Susanne Stallmann, Arnulf Rating, Kay Ray, Lars Reichow, Till Reiners, Thomas Reis, Hagen Rether, Sven Reuss, Hannes Ringlstetter, Uwe Römhild, Marianne Rogler, Richard und Dörte Rogler, Steffi Rosner, Christine Rothacker, Frank Schaefer, Andreas und Sabine Scheffler, Das Schiff Hamburg, Bernd Schlarmann, Hanni Schmidt, Vanja Schmidtmann, Karl-Heinz Schmieding, Meike Schmitz, Frank Schober, Axel Schock, Isa Fritz und Georg Schramm, Tobias Schumacher und Familie, Martin Schwarz, Thomas Schweinsberg, Thilo Seibel, Peter Shub und Dorothee Köß, Beatrice Siegel, Claudia Simon, Birgit Söll, Angelika Steger, Uwe Steimle, Tanja Stenger, Gabriele Strauch, Sol de Sully, Nessi Tausendschön, Felix Thalhammer, Theaterplatz, Liane Theuer, Matthias Thiel, Holger Thiemann, Sarah Thurnheer, Helmut Tietz, Cornelia Trischberger, tuffcat, ufaFabrik, Ulan & Bator: Sebastian Rüger & Frank Smilgies, Ewald Dietrich, Ute Nebel & die unterhäusler, Erika Urban, Urs Art: Urs Wiegering, Ursus & Nadeschkin, Henning Venske, Vorderhaus – Kultur in der Fabrik, Marion Wächter, Claus von Wagner, Rosa Wagner, Irene Waller, Maria Weber, Philipp Weber, Regina Weber, Richard Weize, Weltkritik – Bettina Prokert und Maxim Hofmann, Carlo Werndl Ritter von Lehenstein, Gerald Wolf, Wortfront – Sandra Kreisler & Roger Stein, WortLaut: Sophie Greza & Sabine Kroiß, Die Wühlmäuse, Zärtlichkeiten mit Freunden: Christoph Walther und Stefan Schramm, Lisa Zenner
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Hildebrandt-Sondersendung von Thomas Koppelt bei br2 – radiospitzen im Netz als Podcast und zum Nachhören:
bitte das Logo anklicken
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Dietrich Kittner ist gestorben – Nachruf

Dietrich Kittner 01 – Foto HP KittnerIdealist, Einzelkämpfer und Partisan

Er gehörte neben Franz-Josef Degenhardt, Dieter Süverkrüp und der Polit-Rockgruppe Floh de Cologne zum linken Flügel der Kleinkunstszene in der Bundesrepublik: Dietrich Kittner aus Hannover.
Am 15. Februar ist er mit 77 Jahren in seiner österreichischen Wahlheimat gestorben. Harald Pfeifer erinnert an ihn.

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Christian Becher ist gestorben – Nachruf

Christian Becher - Der Spaß war für ihn eine erste Sache
Christian Becher –
Der Spaß war für ihn eine ernste Sache

Der erste Mann der academixer

Im Keller der academixer wurde er „Krischan“ oder einfach „Becher“ genannt. Am Stammtisch hatte er seinen Stammplatz, und der ist mit einem kleinen Messingschild markiert. Drauf steht „Hier bechert der Becher“. Und das war nicht nur ein Scherz unter Freunden. Harald Pfeifer erinnert an ihn.

LEIPZIG (hp) – Er hat in vollen Zügen gelebt und gearbeitet. Und irgendwann, als er schon nicht mehr aus der Wohnung kam, fluchte er über seinen Zustand, sagte aber gleich dazu: Kein Wunder, bei meinem Lebenswandel.“ – Christian Becher ist am 24. Januar 2013 im Alter von 69 Jahren in Leipzig gestorben.

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Dirk Bach stirbt mit 51 Jahren – Nachruf

220px-Life_Ball_2009_(opening)_Dirk_Bach - wikimediaEin Aktivist mit Witz

Dirk Bach blödelte nicht nur für das Massenpublikum im Fernsehen, sondern überzeugte mit ernsten Rollen an kleinen Theatern. Marianne Kolarik erinnert sich.

KÖLN (mk) – Er fand es überhaupt nicht widersprüchlich, abends auf der Bühne des Kölner Schauspielhauses in einem Stück von Marlene Streeruwitz oder Carl Sternheim zu spielen, nachdem er tagsüber bei RTL eine alberne Szene abgedreht hatte.

Dirk Bach, der am 1. Oktober im Alter von 51 Jahren tot in einem Appartement in Berlin aufgefunden wurde, war ein Grenzgänger zwischen U und E, zwischen Unterhaltung und Ernst, ein Spaßmacher und Ernstmacher in einer Person. Dass seine nachdenkliche Seite so viel weniger bekannt war, liegt am Privatfernsehen: Hier gab er an der Seite von Sonja Zietlow die moderierende Ulknudel in der RTL-Show „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ – mit Kommentaren, die das Auftreten der teilnehmenden B- und C-Prominenten als schlechten Witz entlarvten. Weiterlesen

Christiane Weber ist gestorben

Christiane Weber - Foto Sonja WernerEs gibt Nachrichten, die möchte man einfach nicht glauben.

Im Alter von 36 Jahren ist die Essener Sängerin, Komponistin, Texterin, Musikkabarettistin und Chansonniere Christiane Weber am Donnerstag an Krebs gestorben.
Fast zwanzig Jahre lang war sie auf der Bühne zu Hause. Gemeinsam mit dem Pianisten Timm Beckmann trat sie bundesweit auf.


Adieu Christiane Weber von Edith Jeske

„Vor sechs oder sieben Jahren besuchte mich Christiane Weber zum ersten Mal. Was als Coaching gedacht war, wurde zu einer Fachsimpelei unter Kolleginnen, zum großen Katzen-Beschmusen und zum Beginn einer Freundschaft. Weiterlesen

Heinrich Pachl ist gestorben – Nachruf

Heinrich Pachl © theaterkontorKÖLN (mk) – Die Nachricht vom Tod des Kölner Kabarettisten Heinrich Pachl in der Nacht zum Sonntag in seinem Haus in Köln Nippes spricht sich wie ein Lauffeuer im Freundes- und Bekanntenkreis herum: Obwohl bekannt war, dass er vor rund zehn Jahren an Krebs erkrankt war, will man kaum glauben, dass es den „Agenten für vertrauensstörende Maßnahmen“ nicht mehr geben soll. „Nicht zu fassen“ hieß 1994 sein erstes Soloprogramm. Das letzte, mit dem er im März 2011 Premiere feierte „Das überleben wir“.

Der 1943 im baden-württembergischen Nordrach geborene Kabarettist gehörte zu jenen Zeitgenossen, die sich immer und überall dort einmischten, wo der „Fisch vom Kopf her stinkt“, also da, wo die Mächtigen in Politik und Gesellschaft über die Köpfe der Bevölkerung hinweg agieren. Weiterlesen

In Memoriam: Reinhard Hippen

Heute wäre der Gründer des Deutschen Kabarettarchivs 70 Jahre alt geworden

BERLIN (bm) – Reinhard Hippen war der beste Kenner der Kabarettgeschichte, und er war unser Freund. Deshalb möchten wir, Carlo und Beate, heute an ihn erinnern. Mit dem Nachruf von Beate Moeller, den der Bayerische Rundfunk gesendet hat. Reinhard Hippen ist am 25. April 2010 gestorben.

Hippen Café - Foto BonMoT-Berlin„Er konnte wirklich jede Frage in Sachen Kabarett beantworten. Und er hat es gern getan, leidenschaftlich gern. Denn das Kabarett war sein Leben. Seine selbst gestellte Aufgabe. Seine Passion. Aus ganz Deutschland sind Autoren, Journalisten und Künstler zu ihm nach Mainz gereist, wenn ein Projekt anstand, zu dem noch Informationen oder Hintergründe fehlten.

Egal, was man brauchte, von ihm bekam man es: Zeitungsausschnitte, Programmhefte, Songtexte Weiterlesen

Lange Nacht über Georg Kreisler – Radiotipp

Georg Kreisler – Foto Deutschlandradio Bettina Straub„Dann musste ich Jude üben statt Klavier“

BERLIN (bm) – Vor wenigen Tagen, am 22. November 2011, ist Georg Kreisler gestorben. Deutschlandradio Kultur und der Deutschlandfunk ändern ihr Programm und wiederholen heute und morgen die Lange Nacht über den vielseitigen Künstler, eine Sendung von Günther Rohleder.

Er hat Maßstäbe gesetzt für das literarische Kabarett. Seine Lieder sind bissig, skurril, witzig, politisch, philosophisch. Sie verstören, verführen, rütteln auf. Weiterlesen

In memoriam Reinhard Hippen

Reinhard Hippen (Foto: Carlo Wanka)Heute ist es schon ein Jahr her, dass Reinhard Hippen gestorben ist. Der Gründer des deutschen Kabarettarchivs, das bis heute in Mainz besteht. Unser Freund.

Das Portal http://www.liveundlustig.de haben wir ihm gewidmet. Wir denken jeden Tag an ihn.

Vor einem Jahr hat Beate Moeller ihm auf Bayern 2 nachgerufen. Das kann man hier noch einmal anhören. Den Nachruf lesen und Fotos sehen kann man hier.

„Heute abend trinken wir ein Hütchen auf Dich – aus Deinen Lieblingsgläsern.“ Beate und Carlo