Theater-Marathon: Die 27. Internationale Kulturbörse Freiburg 2015 – Teil I

Companyia Pep Bou IKF 2015 - Foto © Linn Marx 001Kabarett und Comedy, Varieté und Musik, Straßentheater und Performances, Poetry Slam und A Cappella-Gesang auf vier Bühnen

von Marianne Kolarik mit Fotos von Linn Marx

Den einen war der Weg von der Bushaltestelle zum Eingangsportal zu lang, die anderen beschwerten sich darüber, dass es vor Halle 2 zu klaustrophobisch anmutenden Menschenansammlungen kam – Mosern gehört zur Internationalen Kulturbörse Freiburg (IKF) wie der Fisch zum Fahrrad. Rund 180 Auftritte von Kleinkünstlern jedweder Couleur, 350 Aussteller und cirka 4000 Besucher verleihen dem drei-Tage-Marathon in Sachen Kabarett und Comedy, Varieté und Musik, Straßentheater und Performances, Poetry Slam und A Cappella-Gesang ein wenn schon nicht scharf geschnittenes, so doch in allen Farben schillerndes Profil. Weiterlesen

Vier Männer außer Rand und Band – Kritik Tukur

Tukur u RB - Foto Katharina JohnUlrich Tukur & die Rhythmus Boys:
„Let’s Misbehave“

von Marianne Kolarik

KÖLN – Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys hauen auf den Putz, dass es nur so kracht. Tukur erscheint ohne Beinkleider, Kalle Mews im Tutu, Ulrich Mayer im rosarot glänzenden Fummel über dem Fatsuit und Günter Märtens als langer kopfloser Lulatsch – Grusel à la Schweinchen Dick, ergänzt mit einer Prise Anarchie und der Lust, sich zum Affen zu machen.

„Let’s Misbehave“ heißt der Abend, an dem man sich so richtig schlecht benehmen darf. Herren, die Pups-Geräusche nachmachen, in der Nase popeln, mit einer Wasserpistole ins Publikum spritzen und – natürlich am allerschlimmsten – es wird geraucht. Trotz ausdrücklichen Verbots. Weiterlesen

Der Christiane-Weber-Abend in Oberhausen

Christiane Weber - Foto Facebook Christiane Weber14. Oktober 2013: Alle für EINE!

Frau Weber … ein wundervolles, aufgescheuchtes Huhn. Sängerin, Texterin und Freundin. Im Sommer 2012 starb sie – viel zu früh.

Frau Weber war so `ne Art Menschenfischerin und gnadenlose Netzwerkerin. Demzufolge hatte sie sehr viele Freunde in der Kleinkunstszene. Ein Teil davon wird diesen Abend im Ebertbad künstlerisch bestreiten und zwar folgende: Weiterlesen

Volker Pispers: Bis Neulich – Kritik

Volker Pispers 01 - Foto PRWortgewaltig, willensstark und widerspenstig

BERLIN (gc) – Seit fast zehn Jahren ist Volker Pispers mit seinem Programm „…bis neulich“ unterwegs. Junge und alte Texte kombiniert er darin immer wieder neu. Und obwohl Pispers sagt: „Ich mache seit 29 Jahren Kabarett, ich habe schon alle Koalitionen durch“, sind es doch immer wieder dieselben Themen in seinem Programm: Arbeitslosigkeit, Renten, Gesundheit, Wirtschaft. Das kann man als ein Zeichen für die Beständigkeit der Bundesrepublik Deutschland nehmen. Oder für die Großartigkeit seiner Texte.

Volker Pispers führt eine Bestandsaufnahme der politischen Gegenwart durch. Klingt trocken, ist aber ausgesprochen unterhaltsam. Er redet sich in Rage über dumme Sprüche, wie „Sozial ist, was Arbeit schafft“ oder „Ich will die Menschen mit der Politik versöhnen“. Dieser Satz stammt von Joachim Gauck, dem Bundespräsidenten der Herzen, aber Pispers „hätte so gerne mal einen mit Hirn gehabt!“ Weiterlesen