Vernügungstempel und Lasterhöhle

Das Berliner Wintergarten Varieté spannt mit der neuen Show „20 20“ den Bogen von den alten zu den neuen zwanziger Jahren

von Axel Schock

BERLIN – Wie bekommt man Tiefsinn und Ernsthaftigkeit in eine Show, die ihrem vergnügungswilligen Publikum ja vor allem einen bunten Reigen artistischer Highlights und flirrendes Entertainment bieten möchte? Markus Pabst, der zusammen mit Pierre Caesar, für die neue Produktion im Berliner Wintergarten Varieté verantwortlich zeichnet, behilft sich mit Zitaten von Erich Kästner bis Kurt Tucholsky. Besser als jene warnenden, klaren Zeitanalysen und Bonmots könnte es auch ein gegenwärtiger Autor wohl kaum formulieren. Doch so uninspiriert und lehrmeisterlich, wie Pabst als Conférencier diese Texte auf der Bühne aus einem Notizbuch vorliest, bleibt das doch recht aufgesetzt.

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Auferstehung einer Filmlegende: „Varieté“ – DVD

Emil Jannings in Varieté mit Lya de PuttiEwald André Duponts Stummfilmklassiker in restaurierter Fassung und mit Musik von den Tiger Lillies

von Axel Schock

Die Welt der Cabarets, des Zirkus‘ und der Rummelplätze war in den Filmen der 1920er Jahre ein beliebtes Genre.

Dass nun aber ausgerechnet Ewald André Duponts „Varieté“ mit großem Aufwand digital restauriert wurde, liegt nicht allein an hohen Schauwerten, die diese in den Babelsberger Filmstudios entstandene Produktion aufzubieten hatte.

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Tanz auf dem Vulkan: Generat in großer Besetzung – Tipp

Kathy Kreuzberg - Foto www.generat.deBerliner und Nürnberger können sich freuen

BERLIN (bm) – Kathy Kreuzberg & ihre Band GENERAT riskieren den Spagat zwischen Rock und Chanson, spielen gekonnt mit Elementen des verwegenen Zwanziger-Jahre-Flairs und sind doch ganz im 21. Jahrhundert. Anstelle von Ansagen wie „Und das nächste Lied heißt“ erzählt Kathy Kreuzberg dabei die Geschichte zweier Menschen, die sich über alle Abgründe hinweg suchen. Die Geschichte einer Leidenschaft. Ein Tanz auf dem Vulkan. Weiterlesen

5 vor 12 – Der Clip zum Sonntag – Generat: Im Wald & Pokerspieler

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Generat: Requiem 70 – Kritik (25.3.2012)
Generat im Corbo – Kritik (22.3.2012)

„Cabaret“ vom Amateurtheater – Premierenkritik

Tief geschürft, perfekt geschliffen: Meisterstück aus der Provinz
Bravo für Regisseur Ulrich Schulz und die Niederstettener Tempele-Crew

Cabaret Niederstetten  02 © 2012 Inge Braune BonMoT-Berlin www.liveundlustig.deNIEDERSTETTEN (ib) – „Willkommen, bienvenue, welcome“: Aus dem Niederstettener Tempele schallt der Musical-Ohrwurm in erstaunlicher Live-Qualität. Über ein Jahr hat sich die Amateur-Theater-Truppe mit großem Respekt und viel Akribie auf die Herausforderung vorbereitet, ein Musical auf die Freilichtbühne zu bringen.

Ein Musical – und das nicht nur mit Schauspiel-, sondern auch mit Gesangsamateuren! Kann das gut gehen? Weiterlesen

Generat im Corbo – Kritik

Kathy Kreuzberg - Foto www.generat.deChanson Noir Moderne mit Kathy Kreuzberg

BERLIN (gc) – Die fünf Musiker machen etwas her in den schwarzen Hosen und den roten Hemden. Im Zentrum dieses Quintetts ist der Platz für Kathy Kreuzberg. Sie trägt einen schwarzen Herrenanzug, ein weißes Hemd und löst sich als erstes die rote Krawatte. Mit dem fest anliegenden, streng gescheitelten Haar stellt sie ihre Weiblichkeit in den Hintergrund. Schnell wird klar: Hier singt keine Frau, hier singt ein Mensch! Das ist ein ganz wesentlicher Punkt im Programm „Generat“.

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Gayle Tufts: Let it Show – review

Gayle1a_Letitshow_Foto © Jan WirdeierA Little Las Vegas on the Spree

BERLIN (cd) – Gayle Tufts has long been the insider tip, (or is that Insider Tipi?) for English-speaking Ex-Pats in Berlin. An American Berlinerin since 1984, she has been wowing local audiences with her particular brand of ‘Denglish’ musical comedy stage shows since 1991. As a sometime Berlinerin, I try to get to Gayle Tufts’ shows whenever possible, because they’re not only musically excellent, but Weiterlesen

Gayle Tufts: Let it Show! – Programmtipp

Gayle Tufts – Foto © Fabian Maerz

Die neue Wintershow im tipi

BERLIN (bm) – Da kommt adventliche Vorfreude auf! Die vielseitige Gayle Tufts mit funkelnden neuen Liedern und hellem Humor für die dunkle Jahreszeit. Die „amerikanischste Berlinerin seit John F. Kennedy“ präsentiert neue, selbst geschriebene Lieder und soulvolle Cover der besten Wintersongs von Paul Simon, Prince, Weiterlesen

Multitasking Power-Frau – Christine Rothacker

Christine Rothacker: Ich bin so frei – Derniere

Christine RothackerTROSTBERG (bm) – Christine Rothacker spielt ihr grandioses Musiksolo ‚Ich bin so frei‘ ein letztes Mal. Schade. Denn Publikum und Presse waren gleichermaßen begeistert. „Das ist der Gipfel. Ein echter Höhepunkt!“ jubelte der ‚Watzmann-Rundblick‘ und ‚Psychose heute‘ diagnostizierte „Einfach Wahnsinn diese Frau!“.
Feiern bis der Arzt kommt und Schlafen bis mittags um zwölf. So stellen sich viele das Leben einer Freiberuflerin vor. Ein Häuschen im Grünen und jede Menge Freizeit. Manchmal abends auf die Bühne. Und immer Kohle ohne Ende. La dolce vita.

Christine Rothacker (Foto © Anna Aigner)Hahaha, dreimal kurz gelacht, bilanziert Christine Rothacker das süße Leben à la bohème. In ihrem komischen Solo zeichnet sie selbstironisch das Bild einer Frau, die multitasking den Alltag schmeißt, die Romantik selbst noch in der restlosen Selbstausbeutung zu entdecken vermag und sich notfalls ihr Publikum auf der Alm sucht. Der Spagat zwischen ökologisch korrektem Leben auf dem Land und den Brettern, die angeblich die Welt bedeuten.

Die Schauspielerin und Sängerin Christine Rothacker illustriert mit sinnlichen und bösen Chansons die verrückte Hetzjagd nach dem Idealzustand – begleitet nur von ihrem Akkordeon. Ein Abend für die Heldinnen des ganz alltäglichen Wahnsinns, die doch nichts geringeres verdient haben als rote Rosen. Hingehen!

‘Ich bin so frei‘ – zum letzten Mal:
Sonntag, 3. April 2011: Trostberg, Postsaal
Kartentelefon: 08621 –970 96 02

www.christine-rothacker.de