Rainald Grebe auf Tour mit der „Berliner Republik“

Rainald Grebe – Foto © Gesa Simons_ PR HP Agentur Alexia AgathosAb 1. April 2014 in ganz Deutschland unterwegs

(bm) – Es gibt nicht viele Künstler, die sich allen Kategorien entziehen und trotzdem ein großes Publikum durch alle Schichten, Alter und Geschlechter begeistern können.

Rainald Grebe ist einer der wenigen. Als er im Dezember das Programm „Berliner Republik“ im Berliner Admiralspalast zur Premiere gebracht hat, war unser Kritiker begeistert. Die Besprechung von Axel Schock kann man HIER lesen.

Im April gehen Rainald Grebe & das Orchester der Versöhnung mit dem Programm auf Tournee.

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Im freien Fall – Kritik Martin Großmann

Martin Großmann Trüffel_01 - Foto passau-live.deMartin Großmann: „Trüffelschweine“

von Gilles Chevalier

BERLIN – Martin Großmann spielte dieser Tage sein Programm „Trüffelschweine“ im Berliner Mehringhoftheater. Ein aufregender Theaterabend in bester Kleinkunsttradition.

Großmann verzichtet völlig auf Bühnendekoration und Lichteffekte. Er füllt die Bühne allein aus, hat nur seinen Rucksack dabei, aus dem er einen Spaten zieht, um zu graben. Er sucht etwas am Rande der Einfamilienhaus-Siedlung, die in Kindertagen seine Heimat war. Heute ist sie größtenteils verwaist, weil die Häuser aus billigem Material gebaut worden waren und jetzt verfallen. Weiterlesen

Mathias Tretter möchte nicht Dein Freund sein – Kritik

Mathias Tretter 01 Foto © Inka MeyerSchlachtplan für die Revolution

BERLIN (gc) – Der Titel des vierten Solo-Programms von Mathias Tretter klingt nach Lifestyle-Kritik, nach Anti-Facebook-Manifest und der Sehnsucht nach der guten alten analogen Zeit, als Telefone noch Wählscheiben hatten. In Wirklichkeit ist es solides politisches Kabarett, kombiniert mit einer schönen Idee, wie denn jetzt endlich die Revolution kommen soll.

Tretter weidet sich zunächst ausgiebig am Tagesaktuellen. Bei der Berlin-Premiere in den nahezu ausverkauften Wühlmäusen erörtert er den Trend, neue Flughäfen in Deutschland nach Politikern zu benennen. Das könne zu Irritationen führen, wenn man verkürzt ausruft: „Franz Josef Strauß kriegt eine neue Landebahn, aber Willy Brandt ist immer noch dicht!“ Weiterlesen

Sebastian Nitsch: Unsterblichkeitsbatzen – Premierenkritik

Sebastian Nitsch 01 – Foto © Juliane FlötingBeste Blicke auf das beste Leben, das wir haben

BERLIN (gc) – Sebastian Nitsch ist 34 Jahre alt und lebt in Berlin. Höchste Zeit für einen aufstrebenden Künstler, die Premiere des Soloprogramms „Unsterblichkeitsbatzen“ zu feiern. Abergläubisch ist er offenbar nicht, denn ausgerechnet am Freitag, den 13. April, präsentiert er seinen Abend im ausverkauften Zebrano-Theater in Friedrichshain.

Nitsch ist Profi darin, unangenehme Tätigkeiten aufzuschieben. Offen geht er mit seinem Leiden um und bekennt seine Abneigung gegen die Wörter „jetzt“ und „sofort“. „Jetzt und Sofort wollen heiraten. Dann heißen sie Jetzt-Sofort. Und um wie viel schöner klingt das Wort ‚spääääter‘!“ Damit ist klar: Ein Wortspieler macht sich Gedanken – und zwar sehr geschickt.
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Gerd Dudenhöffer spielt Heinz Becker: Sackgasse – Kritik

Gerd Dudenhöffer  SackgasseTrocken sei der Witz, böse und gut

BERLIN (gc) – Seit April tourt Gerd Dudenhöffer als Heinz Becker mit dem Programm „Sackgasse“ durch die Republik. Durch welche Republik eigentlich? So richtig scheint er noch nicht im geeinten Deutschland angekommen zu sein. Schließlich erzählt er von Willi Stankow, der „1990 aus dem ehemaligen Schwerin“ geflohen ist… Kein Wunder, dass die fünf Mauerelemente auf der Bühne der Berliner Wühlmäuse Weiterlesen

Portrait Arnulf Rating – heute im Deutschlandfunk

Stresstest fürs Vaterland

KÖLN (bm) – Am 10. Oktober ist Arnulf Rating 60 Jahre alt geworden. Harald Pfeifer gratuliert dem Kabarettisten zum 60. Geburtstag – heute Abend um 21.05 Uhr in einer Querköpfe-Sendung im Deutschlandfunk, mit einem Querschnitt seiner Kabarettisten-Laufbahn:

Arnulf Rating © www.conanima.deDrei Jahrzehnte Anarchie – so könnte man das Schaffen Arnulf Ratings kurz und treffend zusammenfassen. Rating ist ein Kabarettist von der linken Basis, kam er doch in den siebziger Jahren als Student in ein durch und durch politisiertes Berlin.

Dort wurde er zum Straßenkünstler, Kabarettisten, Großstadtrebellen. Zusammen mit Günther Thews und Hans-Jochen Krank gründete er 1977 die „Drei Tornados“, ein Ensemble, das sich als „Spaßguerilla-Theater“ verstand und nur zu gern aneckte.

Selbst im Osten des damals noch geteilten Berlins, wo die Tornados heimliche Wohnzimmerauftritte absolvierten, die der Stasi nicht entgingen. Kurz nach dem Mauerfall löste sich das Trio auf, und Rating veranstaltete den „Reichspolterabend“, zusammen mit vier der damals größten Stars des politischen Kabaretts: Matthias Beltz, Heinrich Pachl, Horst Schroth und Achim Konejung.

Genau genommen ist Rating seit 1993 Solist. So genau nimmt er es aber nicht. An seinem „Blauen Montag“ im Tempodrom bot er jahrelang jüngeren Kollegen ein Podium, was er mit dem „Blauen Mittwoch“ nun in Frankfurt (Oder) fortführt.

Eine feste Institution ist längst auch sein politischer Aschermittwoch, den er neben seinen jeweils aktuellen Soloprogrammen seit sechs Jahren präsentiert. Bei allen Aktivitäten hält er sein Niveau als Meisterspötter, wie er im Buche steht: schnell, präzise und respektlos.

Sendung:
Mittwoch, 12. 10. 2011, Deutschlandfunk, Querköpfe, 21.05 bis 22 Uhr:
Stresstest fürs Vaterland. Dem Kabarettisten Arnulf Rating zum 60.
Von Harald Pfeifer

Hier geht’s zur Frequenzsuche und zum Live Stream

verwandter Beitrag auf www.liveundlustig.de :
Tacheles in der Arena – Politischer Aschermittwoch 2011

Gefühl, Verstand und Videos – Alfons

Alfons: Die Rückkehr der Kampfgiraffen – Kritik

Alfons (Foto © SR Pasquale d'Angiolillo)BERLIN (gc) – Das Markenzeichen steht schon auf der Bühne. Vor einer großen Leinwand lehnt an einem Stehtisch Alfons‘ Puschelmikrofon. Dann kommt er, der Künstler, schlurfend, mit Trainingsjacke und einer Art Hose bekleidet, mit der er in jedem Berliner Problemkiez untertauchen könnte. Er wirkt etwas unbeholfen, radebricht mit deutlich französischem Akzent und macht politisches Kabarett. Erklärt die Haltung der Franzosen zur Kernkraft. Dort wäre ein Ausschalten der Anlagen gar nicht möglich, weil der große und gleichzeitig körperlich kleine Präsident „Sarkozy gar nicht an den Schalter herankommt.“

Er jongliert mit den Frankreich-Klischees Rotwein, Baguette und Käse. Betrachtet aber auch Deutschland, wo die CSU zur „Copy Shop Union“ mutiert ist und selbst die Doktorarbeit des Freiherrn zu Guttenberg adlig geworden ist: die sei schließlich „von anderen“. Reizvoll und durchaus intelligent, dieser Blick aus dem westlichen Nachbarland auf Frauenquote, Libyen(ent)haltung und Westerwelle. Es ist ein schnelles Programm, das Alfons im ausverkauften Haus der Berliner Wühlmäuse spielt. In der ‚Rückkehr der Kampfgiraffen‘ wechseln sich sprachliche, musikalische und Videobeiträge ab. Denn so ganz ohne seine Umfragen für das Fernsehen kommt Alfons nicht aus. Die merkwürdigsten Fragen und Antworten werden immer mal wieder auf die Leinwand projiziert.

Bei einer dieser Umfragen hat er Heinz kennengelernt. Heinz ist trotz seiner neunzig Lebensjahre klar im Kopf und lebt mit seiner Frau in einem Hamburger Altersheim. Vor fünfzig Jahren hat er seine Heimatstadt Berlin verlassen und eigentlich auch keine Sehnsucht mehr nach ihr. Außer vielleicht – ja, seine Grundschule, in die er 1922 eingeschult wurde, die möchte er gerne wiedersehen. Heinz, der im wahrsten Sinne des Wortes die Großelterngeneration repräsentiert, wird wichtig für den Abend. Denn er bekommt ein eigenes musikalisches Thema.

Natalie, Alfons‘ musikalische Partnerin, nimmt den Walzer immer wieder am Flügel auf, wenn die Rede auf ihn kommt. Alfons fühlt sich Heinz so verbunden, dass er für ihn die Reise nach Berlin organisiert und sich mit ihm zusammen auf den Weg macht. Alles hübsch dokumentiert und auf die Leinwand projiziert. Es rührt mächtig, wie der alte Herr vor seiner alten Schule steht und sich nicht hinein traut. Ein Empfangskomitee aus Schülern und Lehrern steht bereit und ermöglicht es Heinz, mit seinem eigenen Schulwissen zu brillieren.

Das geht manchmal hart an die Kitschgrenze und hat ab und zu den leichten Geschmack des Vorgeführtwerdens von Heinz. Erstaunlich, wie gut es Alfons gelingt, politisches Kabarett und eine herzergreifende Geschichte zu vereinen. Dieser Multimediaabend mit tagesaktuellen Einsprengseln und vielen kurzen musikalischen Zäsuren bleibt angenehm im Gedächtnis.

Gilles Chevalier © 2011 BonMot-Berlin Ltd.

nächste Termine:
Do, 31. März 2011: Frankfurt, Kabarett Die KÄS
Fr, 8. April 2011: Ratzeburg, Burgtheater
Fr, 15. April 2011: Stuttgart, Theaterhaus

Bernd Regenauer, Matthias Egersdörfer und Hannes Ringlstetter als Dreizack – Premierenkritik

Dreizack_Egersdörfer-Ringlstetter-Regenauer © foto carlo wanka

Premiere im Berliner Theater der Wühlmäuse

BERLIN (bm) – Ausgerechnet die preußische Hauptstadt haben sich die drei Unikümer aus Franken und Bayern ausgesucht, um ihr Programm ‚Dreizack‘ zur Premiere zu bringen. Ein literarischer Kabarettabend mit enormem Spaßfaktor, der von den unterschiedlichen Qualitäten der drei Solisten geprägt ist. Vor allem aber erlebt man drei Künstlerfreunde, die sich gegenseitig zu schätzen wissen und die den gemeinsamen Auftritt mit unverhohlener Freude genießen. Und die ist durchaus ansteckend. Weiterlesen